Dezember am Fluss Apfelstädt

Die ergiebigen Niederschläge der vergangenen Tage haben unsere Thüringer Flüsse überdurchschnittlich ansteigen lassen. So hatten wir in den ersten Dezembertagen ein natürliches Hochwasser, was für die Fauna ein geringes Problem darstellt, da die Wassermenge im Fluss stetig ansteigt.
Anders verhält es sich bei den unnatürlichen Hochwassern, also durch den Menschen ausgelöst, die, wenn auch gesteuert, doch als „Flutwelle“ durch den Fluss rollen.
Das Abendsprungteam verfolgt die Wassermenge über den gesamten Jahresverlauf u.a. auch an der Apfelstädt.

Apfelstädt abends im August 2015

Apfelstädt abends im August 2015

Anfang August diese Jahres war in der unteren Apfelstädt kaum noch Wasser, d.h. die Durchflussmenge in der unteren Apfelstädt ging gegen null. Durch unsere Initiative und einem schnellen Handeln der Verantwortlichen der Thüringer Fernwasserversorgung, konnte ein größeres Fischsterben verhindert werden.
Der Vorteil für die Apfelstädt liegt im Vergleich zur Ilm darin, dass die Wassermenge durch Talsperren reguliert werden kann.
Fast zur gleichen Zeit gab es an der Ilm bei Kranichfeld ähnliche Probleme, doch hier kam für einen Großteil der Wasserfauna jede Hilfe zu spät.
Die Pegelmessung der Apfelstädt in Ingersleben ergab in den letzten Jahren einen Jahresdurchschnitt der Durchflussmenge von 2,31 cbm/s. In diesem Jahr waren wir von diesem Wert weit entfernt und gerade im Sommer dieses Jahres lag die Durchflussmenge deutlich unter den vorherigen Jahreswerten.

Straßenbrücke Wandersleben 1.Dez. 2015

Straßenbrücke Wandersleben 1.Dezember 2015

Nach den Niederschlägen in den letzten Tagen hat sich die Durchflussmenge an der Pegelmessstelle am 1. Dezember 2015 nahezu um das 6-fache erhöht und ist auf ca.12 cbm/s angestiegen. Mittlerweile hat sich die Wassermenge reduziert, ist aber am 3. Dezember mit 8 cbm/s noch immer 4-mal so hoch, wie im Jahresmittel.
Im Vergleich dazu hatte die Apfelstädt am gleichen Messpunkt Anfang November 2015 eine Durchflussmenge von 0,4 cbm/s.
Betrachtet man den Wasserstand der Apfelstädt an der Pegelmessstelle Ingersleben, sind 42 cm das Jahresmittel, zwischenzeitlich wurden rund 70 cm ausgewiesen und vor 1 Monat war der Fluss dort bei ca. 26 cm.
Ähnliches ist u.a. an den Messpunkten bei der Gera in Arnstadt und der Gera in Erfurt/Möbiusburg zu beobachten. Die Wasserlawine führt extrem viel Treibgut mit sich, adulte Fische suchen sich sichere Standplätze und Jungfische unternehmen eine ungewollte Reise in ein anderes Revier.
Es bleibt abzuwarten, was uns das Frühjahr 2016 für Wasser in den Thüringer Fließgewässern beschert.
Demnächst werden wir über die besondere Wasserproblematik der Apfelstädt und der Ohra berichten.

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Schicke Website ohne Frage, von der Startseite bis zur Kontaktseite informativ, aufschlussreich, vorausschauend, wegbereitend, sehr gut gelungen. Macht weiter so !

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Jörg Werner
20. Juni 2016 11:59

Hallo Dominik,
sehr schöne und herrlich unaufgeregte Seite! ☺
Ich freue mich auf die nächsten angenehmen Lehrstunden mit der Zweihand, du bringst mehr Geduld auf, als ich bei meinen Buben. ?

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